Montag, 2. September 2013

Alligators verlieren umstritten

Foto: Thomas Tobis / Text:Lars Oertel
Aschersleben (l.oe.): Es sollte die erste Standortbestimmung für die HCA-Jungs sein, denn es ging gleich zu Saisonbeginn gegen einen unbekannten Gegner. Denn die HSG spielte in der Vorsaison noch in der Staffel Süd.
So waren alle Alligators-Anhänger gespannt wie stark man diese Mannschaft einschätzen sollte und was vom eigenen Team zu erwarten ist. Aber die Partie wurde leider nicht durch die Leistung der beiden
Mannschaften entschieden, was auch einen Tag später für viele HCA-Fans noch unbegreiflich war.
Rund 400 Handballfans hatten sich auf den Weg ins Ballhaus gemacht um die Alligators zu unterstützen und bekamen einen gerade in der Abwehr stark spielenden HCA zusehen. Es entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel in dem sich keine der beiden Mannschaften entscheidend absetzten konnte. Nach knapp 14 Minuten kam es zum ersten Paukenschlag. Der bis dahin stark spielende und schon dreimal erfolgreiche Gorden Müller erwischte seinen Gegenspieler unglücklich im Gesicht und kassierte postwendendend die Rote Karte. Eine harte aber durchaus vertretbare Entscheidung der Schiedsrichter, die später noch auf sich aufmerksam machen sollten. Aber genau solche Szenen könnten dem HCA im Verlaufe der Saison noch Kopfschmerzen bereiten. Trainer Dimitri Filippov hatte zu Spielbeginn nur drei Feldspieler auf der Bank und war jetzt um eine Alternative beraubt. Doch die Alligators ließen sich nicht aus der Bahn werfen sondern wurden stärker. Bis keine acht Minuten später auch der HSG-Spieler Christian Schmid, der einen Konter der Ascherslebener hart unterbunden hatte, ebenfalls auf der Tribüne platznehmen durfte. Dieses aber wahrscheinlich auch nur, weil der HCA-Anhang diese Karte lautstark forderte. Denn schon zu diesem Zeitpunkt war klar zu erkennen, dass das Cottbuser Gespann in ihrem ersten Drittligaspiel völlig überfordert war. So gab es mehrfach ähnliche Spielsituationen die völlig unterschiedlich gewertet wurden. Trotzdem verlief die Partie weiterhin auf Augenhöhe und der HCA ging mit einer 10:9 Führung in die Halbzeitpause. Auch in der ersten Viertelstunde der zweiten Halbzeit änderte sich kaum etwas am Spielgeschehen. So dauerte es bis zur 45. Minute bis das Spiel durch drei Ascherslebener Treffer in Folge zu Gunsten des HCA zu kippen schien. Denn die Alligators blieben am Drücker und spätesten als Martin Wartmann 10 Minuten vor dem Ende das 21:17 erzielte, sah doch alles nach einem HCA-Heimsieg aus. Doch die folgenden Minuten sollten es in sich haben. Beim 23:21 Treffer von Frank Seifert verblieben noch etwas mehr als 2 Minuten Spielzeit, aber es sollte zugleich der letzte Alligators-Treffer gewesen sein. Unter den ungläubigen Blicken des HCA-Anhangs schafft die HSG Nieder-Roder den 23:23 Ausgleich innerhalb von nicht einmal einer Minute. Doch den Alligators verblieben ja noch 85 Sekunden. Die Marschrichtung war klar. Den Angriff ausspielen, um zumindest einen Punkt zu sichern und im besten Falle auch noch das Sieg-Tor zu erzielen. Aschersleben spielt die Uhr clever runter und „Volker“ Veta nimmt sich den Wurf, bei dem er von gleich zwei HSG-Spielern hart angegangen wird, so dass Marco Rhein ohne Probleme parieren kann. Wahrscheinlich jeder in der Halle, auch die HSG, rechnete jetzt mit einem Pfiff und einem Strafwurf für Aschersleben. Doch dieser blieb aus. Die Schiedsrichter, die dem HCA während des ganzen Spiels nur einen Siebenmeter zugestanden, entschieden nicht einmal auf Freiwurf. Stattdessen nahm HSG-Trainer Alexander Hauptmann die Auszeit um die verbleibenden 6 Sekunden zu sichern. Das Gespann nutzte die Pause um den sonst doch sehr besonnenen HCA-Trainer zu verwarnen. Denn Dimitri Filippov war mit der kurz zuvor von den Cottbusern getroffenen Entscheidung nicht einverstanden. Nun kam das womit nur zehn Minuten zuvor wohl nur noch der optimistischste HSG-Fan gerechnet hätte, Timo Kaiser erzielt eine Sekunde vor Ende den 23:24 Siegtreffer für Nieder-Roder und die Alligators stehen trotz einer guten Leistung mit leeren Händen da.
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