Montag, 11. November 2013

Alligators daheim nicht zu bremsen

Benny Böcker muß aus beruflichen Gründen
die Krokodile verlassen  Fotos: Thomas Tobis
Aschersleben (l.oe.:) Schon Minuten vor dem Anpfiff der Partie stieg die Anspannung bei den Alligators-Fans, da der ohnehin schon kleine Kader der Ascherslebener weitere Verluste verkraften musste. Gorden Müller war nach seinem Fingerbruch vor drei Wochen noch nicht einsatzbereit und auch Benny Böcker fehlte. Was unter den HCA-Fans zu sorgenvollen Gesprächen führte. Machte doch das Gerücht im Ballhaus die Runde, das Benny den Alligators aus zeitlichen Gründen nicht mehr zur Verfügung steht. Dass es fast nicht möglich ist ein Spiel in der 3.HBL zu gewinnen, wenn man kaum Wechselmöglichkeiten besitzt, musste der HCA beim Spiel in Bernburg schon schmerzlich erfahren. So war die
Mantas zeigt worauf es ankommt
"Augenmaß" 

Marschrichtung vorgegeben, bloß keine weiteren Ausfälle durch zu hartes Einsteigen.
HCA-Trainer Dimitri Filippov standen im so wichtigen Duell mit dem Tabellennachbarn TV Groß-Umstadt nur acht Feldspieler zur Verfügung, was seinen eigenen Einsatz auf der Platte doch sehr wahrscheinlich erscheinen ließ. Doch um es vorweg zu nehmen, seine Einwechslung war an diesem Abend nicht von Nöten.
Das Spiel startete so ausgeglichen, wie von Vielen erwartet. Der HCA stand sicher in der Abwehr, welche hinter Tabellenführer Baunatal die Zweitbeste der Staffel ist. Doch in der Offensive wollte es zu Beginn der Partie einfach nicht klappen und so dauerte es bis zur sechsten Minute bis Pit Seifert per Siebenmeter den ersten ascherslebener Treffer zum 1:1 erzielen konnte. Doch jetzt war der Bann gebrochen und die Alligators trafen nach Belieben. Groß-Umstadt konnte das Spiel bis zur zehnten Minute und dem 4:4 noch ausgeglichen gestalten, doch dann begannen die „HCA-Festspiele“. Ein Wahnsinn! Mantas Gudonis entschärfte mehr als jeden zweiten Ball, der die starke Abwehr überwand und brachte die TV-Spieler zur Verzweiflung. Auch im Angriff lief es rund. Da gab es am Freitag beim Training noch eine extra Tor-Abschluss-Übung für Maciej Gebala und der junge polnische Kreisspieler zeigte im Spiel zu welcher Leistung er im Stande ist und steuerte 8Tore zum Sieg bei. Aber der HCA war aus jeder Position gefährlich und erfolgreich. Zwar konnte der TV Groß-Umstadt den Spielstand noch bis zur 20.Minute und mit 10:7 erträglich halten, doch dann war Feierabend für die Hessen. Die Groß-Umstädter leisteten zunehmend technische Fehler und Fehlwürfe, was der HCA zu Tempogegenstößen nutzte die zumeist von Pit Seifert, der 16 Tore erzielte, abgeschlossen wurden. Schon beim Halbzeitstand von 16:9 war klar, dass der TV Groß-Umstadt mit der bis dahin gezeigten Leistung im Ballhaus nicht bestehen kann. Und es kam noch härter für die Hessen, die bis zur 35.Minute brauchten um ihren zehnten Treffer zu erzielen. Zu diesem Zeitpunkt war der HCA schon auf 20:10 davon gezogen und spielte wie im Rausch. Wie weggeblasen waren auch die Zweifel der Alligators-Anhänger und so gab es schon recht zeitig die ersten Siegesgesänge, vom ohnehin schon lautstarken ascherslebener Publikum. Ohne nachzulassen oder überheblich zu werden spielen die Alligators auch in den verbleibenden 25 Minuten hoch konzentriert und ziehen weiter davon. Spätestens als sich dann auch noch Marco Eulenstein, zwei Sekunden vor Ende, mit dem Schlusstreffer zum 35:19 , als Letzter der acht Feldspieler, auch noch in die Torschützenliste einträgt, koch
Ein glücklicher Pit Seifert
t die Stimmung im Ballhaus. Aschersleben siegt auch in der Höhe verdient gegen einen TV Groß-Umstadt, der an diesem Abend seine Klassenzugehörigkeit schuldig geblieben ist. So war es auch kein Wunder, das der TV-Trainer bei der Pressekonferenz auf die Frage „Was er aus dem Spiel mitnehme?“, lapidar mit „NICHTS“ antwortete.
Natürlich spielt man nur so gut wie der Gegner es zulässt …aber die Heimstärke der Ascherslebener lässt sich nicht mehr weg reden! Setzte es am ersten Spieltag noch eine knappe und umstrittene Niederlage gegen die HSG Rodgau Nieder-Roden, die momentan auf dem 2.Tabellenplatz der Staffel steht. So konnten die Alligators ihren ersten Punkgewinn im zweiten Heimspiel gegen starke Leipziger feiern. Doch das waren die einzigen Punkte die der HCA daheim abgab. Zwar hakte es noch etwas im Spiel gegen Vorsfelde doch es reichte zum Sieg. Die nachfolgenden drei Gastmannschaften wurden regelrecht aus dem Ballhaus geschossen. Nun wird es aber langsam Zeit, dass die Alligators auch auswärts an ihre starken Heimleistungen anknüpfen und die ersten Punkte in der Fremde holen. Diese Gelegenheit bietet sich dem HCA schon am nächsten Sonntag, wenn es in Bad Blankenburg wieder gegen einen direkten Abstiegskonkurrenten geht.

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