Montag, 10. März 2014

Frustrierender Sonntagsausflug für den HCA

Große Enttäuschung ein Punkt wäre verdient
                                                                                        Foto:Thomas Tobis 
Aschersleben (l.oe.): Es war schon Viertel zwei am Montagmorgen als die HCA-Mannschaft den Bus in Aschersleben verließ. Da war die erste Wut über so manche, aus Ascherslebener Sicht, fragwürdige Entscheidung der Schiedsrichter, die spätestens in den letzten vier Minuten völlig versagten, schon verblasst. Dennoch war in jedem Alligators-Gesicht die Enttäuschung noch deutlich zu sehen.
Stunden zuvor als der HCA die Reise antrat, sah es noch ganz anders aus. Was gab es schon beim daheim Verlustpunkt freien Tabellenzweiten zu holen? Die Alligators hatten doch
während der Woche schon die Sperre für Maciej Gebala und die Handverletzung von Mindaugas „VOLKER“ Veta zu verkraften. Als der HC um 9 Uhr 30 die Reise zum TV Kirchzell antrat, rechneten doch nur die wenigsten Alligators-Anhänger mit einer Überraschung. Die Überzeugung schien es eher, bis auf wenige Optimisten, zu sein die Niederlage in einem ertragbaren Rahmen zu halten. Aber kampflos wollten die noch verbleibenden Alligatoren die Punkte auch nicht hergeben, doch dass es so eng wird ahnten wohl die Wenigsten.
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Die Parzival-Sporthalle war gut gefüllt und auch mit fünf HCA-Fans bestückt. Aber es war nicht das Handball-Spektakel des TV Kirchzell, was so mancher erwartet hatte! Beide Teams spielten stark in der Abwehr, aber im Angriff fehlte jeder der zwei Gegner die richtige Idee und die Durchschlagskraft. Es dauerte knapp 20 Minuten bis sich der Favorit eine Zwei-Tore-Führung erarbeiten konnte. Zu diesem Zeitpunkt war die Ascherslebener Physiotherapeutin Karina Band wahrscheinlich schon öfter auf der Platte, als ihr lieb war. Die härteste Schrecksekunde war als Frank Seifert nach einer Angriffsaktion mit seinem Gegenspieler unglücklich zusammenstieß, aber bei der Landung umknickte. Die Angst war groß, dass der Rumpfkader der Alligators noch einen Ausfall zu verkraften hätte. Aber Frank konnte unter Schmerzen weiter spielen.
Zwanzig Minuten waren absolviert und das Spiel schien den erwarteten Lauf zu nehmen. Aber der TV Kirchzell leistete ungewohnte technische Fehler und scheitert mehrfach an Mantas Gudonis. Spätesten jetzt merkten die Alligators, dass heute mehr drin ist und legen los. Der HCA-Trainer war jetzt, aus Spielermangel, für Alligators-Abwehr auf der Platte. Im Angriff war Patrik Krok zentral gekommen und machte ein gutes Spiel. Die Alligator erkannten die Chance und konnten mit einer 13:11 Halbzeitführung in die Kabine gehen.
Die zweite Hälfte begann so zerfahren wie schon die Erste, allerdings unter anderen Vorzeichen. Die Alligators waren nicht mehr der klare Außenseiter, sondern ein Gegner der dem TV Kirchzell alles abverlangte. Zwar konnte die TV-Mannschaft, zweimal in Überzahl, die Partie noch offen gestalten. Doch mehr als das 16:16 in der 42. Minute sollte dem TV Kirchzell vorerst nicht gelingen und jetzt legte der HC richtig los. Die Ascherslebener Abwehr stand gut und den Rest erledigte ein klasse aufgelegter Mantas Gudonis, im HCA-Tor. In dieser Phase waren die Alligators auch durch das zweimalige Unterzahlspiel nicht zu bremsen und zogen auf 20:17 davon. Das dieser verwandelte Strafwurf von Pit Seifert 11 Minuten vor Ende der letzte HCA-Treffer seien sollte, war kaum vorstellbar.
Selbst der bis dahin sehr stimmungsvoll und laute Kirchzell-Anhang wurde merklich ruhiger. Lag doch die Überraschung und die erste Heimniederlage der Saison in der Luft. Aber dem HCA war das kraft zerrende Spiel und die viermalige Unterzahl jetzt anzumerken. Im Angriff fehlten die klaren Ideen und Aktionen. Spätestens beim 18:20 Anschlusstreffer knapp 8 Minuten vor Ende sahen auch die Kirchzell-Fans wieder die Siegchance für ihren Verein und legten los. Die TV-Fans verwandelten die Parzival-Sporthalle bin weniger Sekunden in eine „Rot-Weiße-Handball-Hölle“(im positiven Sinne). Die stimmungsvolle Kulisse warf zwar keinen HCA-Spieler aus der Bahn, verfehlte aber ihre Wirkung auf das Gespann nicht. Die Alligators warfen zweimal hart angegangen den Ball unkontrolliert direkt zum Gegner, doch der erwartete Pfiff blieb aus und auch bei der „Zeitspielbewertung“ konnte der TV-Anhang die Schiedsrichter nun beeindrucken. Was ja auch zum Ziel jedes Heimpublikums gehört, um seinem Team zu helfen.
Dennoch hielt die Alligators-Abwehr und ließ erst eine Minute vor Spielende in Unterzahl den Ausgleichstreffer zum 20:20 zu. Martin Wartmann hatte kurz zuvor die fünfte Zeitstrafe (plus vier Gelbe) für Aschersleben kassiert. Die Anspannung in der Parzival-Sporthalle war fast greifbar und kurz vor Ende gib es, nach nur zwei gelben Karten, die erste Zeitstrafe gegen Kirchzell. So geht es für beide Teams dezimiert in die letzten Sekunden dieser Partie. Der HCA ist im Angriff und spielt recht clever. Die direkten Duelle werden gesucht, um zum freien Wurf zu kommen oder mindesten den Freiwurf zu erhalten. Doch mehr als Freiwürfe können die Alligators nicht heraus holen und jetzt hebt das Gespann den Arm. Zeitspiel ist angezeigt, Gorden Müller fast ein Herz und zieht stark aus dem Rückraum ab. Es sind noch knappe 15 Sekunden auf der Spieluhr als Gordens Kracher leider nicht den Weg ins gegnerische Tor findet, sondern an der Querlatte landet. Der TV Kirchzell ist nun in Ballbesitz und nimmt die Auszeit 9 Sekunden vor Spielende. Beide Teams stellen sich auf die Spielsituation. Dennoch geling es den Alligators nicht den schnellen Kirchzeller Angriff zu unterbinden, so kommt Mario Stark zum Abschluss und erzielt den 21:20 Siegtreffer für den TV Kirchzell.
Es war eine Niederlage die richtig weh tat, war doch unerwarteter Weise für die Alligators mehr drin!
Zwar gab es Lob für die gezeigte Ascherlebener Leistung vom TV-Anhang …auch Unverständnis, warum der HCA mit dem Leistungsvermögen so tief in der Tabelle steht …sogar Bemerkungen, dass die Alligators mindestens einen Punkt verdient hätten.
Fakt ist aber das der HCA ohne (die nicht eingeplanten) Punkte zurückkehrte und wahrscheinlich bis zum Saisonende um den Klassenerhalt kämpfen und auch zittern muss. Aber der Auftritt beim TV Kirchzell zeigte welches Potenzial und welche Kampfbereitschaft die Alligators besitzen. 

1 Kommentar:

  1. Ohne Schwarz und Weiß, da dachtet ihr es geht nicht mehr schlimmer
    Doch schlimmer gehts immer

    Kopf hoch und weitern an euch glauben

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